Das Wendelsteinhaus im Jahr 1883, © Archiv der Wendelsteinbahn GmbH
Wendelsteinhaus mit Aussichtsterrasse, Blick nach SW, © Thomas Kujat

Das Wendelsteinhaus

Traditionsreiche Einkehr auf 1.724 m

Bereits Ende des 19. Jahrhunderts war der markante Wendelstein eins der populärsten Gipfelziele für Alpenfreunde. Der Wunsch nach einem Bergwirtshaus auf demselbigen lag nahe. Eine kleine Anzahl leidenschaftlicher Bergsteiger, darunter der Münchner Kunstprofessor Max Kleiber (auch Erbauer des Wendelsteinkircherls ), gründete deshalb im Frühjahr 1882 den Verein „Wendelsteinhaus“ mit der Absicht, am Wendelstein das erste ganzjährig bewirtschaftete Unterkunftshaus in den Oberbayerischen Alpen zu errichten.

Standort sollte das so genannten Angerl auf der Südostseite des Berges, ca. eine Viertel Stunde unterhalb des Gipfels gelegen, sein. Den Grund und Boden, vier Tagwerk, kaufte Max Kleiber 1881 von vier Bayrischzeller Bauern um damals 400 Mark.

Die feierliche Grundsteinlegung am Pfingstmontag, 29. Mai 1882 (Foto) wurde von Ansprachen, Musik und Böllern umrahmt. Baumeister waren die Gebrüder Schröter aus Miesbach, die genug Begeisterung mitbrachten, das Projekt zum Selbstkostenpreis umzusetzen. Gastarbeiter aus Italien erledigten die Maurer- und Zimmererarbeit. Da es damals noch keine Bergbahnen gab, musste das Material über Bayrischzell mühsam aus eigener Kraft oder mit Lasttieren in das hochalpine Gelände hinauf geschleppt werden. Der Stein wurde vor Ort geschlagen, das Holz mittels Seilwinden hinaufgezogen.

Eröffnung des Wendelsteinhauses

Am 15. Juni 1883 wurde das Wendelsteinhaus eröffnet. Rund 800 Menschen, Städter sowie die Landbevölkerung aus der Umgebung, wohnten dem denkwürdigen Ereignis bei. Erster Pächter war ein Tiroler namens Johann Krimbacher. Neben einer Bibliothek befanden sich im Wendelsteinhaus seinerzeit auch meteorolgische Messgeräte. 

Nach der Eröffnung im Jahre 1883 nahm der Besucherstrom im Wendelsteinhaus nicht geahnte Ausmaße an. Obwohl man dort im Höchstfall 70 Personen unterbringen konnte, kam es nicht selten vor, dass weit über 100 Bergfreunde im Wendelsteinhaus nächtigten, so dass es nur wenige Jahre später erweitert werden musste. Das alte Gebäude wurde dabei zum größten Teil niedergerissen und es entstand zwischen dem oberen Gipfelabsturz und dem „Gachen Blick “ eine neue, größere Gaststätte. 1887 wurde sie wiederum eingeweiht und steht heute noch, wenn auch inzwischen mehrfach verändert und modernisiert. Ein Zeitzeuge, der sämtliche Bauphasen schadlos überstanden hat, ist der prächtige Kachelofen. Er kann heutzutage als "Herzstück des Wendelsteinhauses" in der sog. Bierstube bewundert werden.

Ausführliche Informationen über den Wendelstein und seine Geschichte können Sie nachlesen im gleichnamigen Buch, erhältlich im Online-Shop und an den Talstationen der Zahnradbahn und Seilbahn.

Wendelsteinhaus

3-Gänge-Menü oder schnelle Pommes. Ein Glas feiner Uhudler oder solides Haferl Kaffee. Brunchbuffet oder Tagungspauschale. Gibt's alles im Wendelsteinhaus...

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Leitsystem zur Jahrhundert-Ausstellung über die Wendelsteinbahn, © Hans W. Lehmann

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Der Bau der Wendelsteinbahn vor über 100 Jahren war eine technische Sensation. Eine Ausstellung im Wendelsteinhaus gewährt Einblick in die interessante Geschichte