Abends am Wendelsteingipfel mit Observatorium und Wendelinkapelle, © Claudia Hinz
Technische Anlagen am Wendelstein, fotografiert vom Ostgipfel, © Claudia Hinz
Südseite des Wendelsteinmassivs - Drohnenflugaufnahme, © Alpenregion Tegernsee-Schliersee e.V.

Wissenschaft und Technik am Wendelstein

Wetterstation, Sternwarte und Co.

Bereits 1883 wurde im Wendelsteinhaus auf 1.724 m eine meteorologische Station eingerichtet. Luftdruck, Temperatur, Luftfeuchtigkeit, Stärke und Richtung des Windes, Form und Zug der Wolken wurden dreimal täglich notiert und im Nachhinein veröffentlicht. 1961/62 wurde das Dienstgebäude am 1.838 m hohen Gipfel in direkter Nachbarschaft zur Sternwarte erbaut und daraufhin mit synoptischen Aufzeichnungen und Meldungen begonnen.

Bis zum 21.09.2012 war die Wetterwarte Wendelstein eine von ca. 80 hauptamtlichen Stationen des Deutschen Wetterdienstes (DWD), welche jeweils in Schichtdiensten rund um die Uhr besetzt war. Hauptaufgabe der Wetterbeobachter am Wendelsteingipfel war die Bestimmung und Aufzeichnung von Sichtweite, Windrichtung und Geschwindigkeit, Temperatur und Taupunkt, Niederschlagsmengen (inkl. Schneehöhen) und Sonnenscheindauer. Auch das Messen des Luftdrucks sowie die Dokumentation der relativen Feuchte, der Bewölkungsverhältnisse und des aktuellen Wetterzustands (Regen, Gewitter etc.) gehörte dazu. Diese Daten wurden zur globalen Analyse und Wetterprognose in die Zentrale des Deutschen Wetterdienstes nach Offenbach / Main übermittelt. Außerdem befasste sich das Personal der meteorologischen Station mit der Wartung und Überwachung der Gerätschaften, Verwaltungsarbeiten und Klimadatenerfassung.

Wegen Sparmaßnahmen hatte der DWD beschlossen, die Wetterwarte Wendelstein zu schließen. Die manuelle Datenerfassung sowie die Augenbeobachtung am Wendelstein wurde ab Herbst 2012 eingestellt, die Automaten zur Messung von Wetterdaten zurückgebaut. Eine Petition gegen die Schließung der Bergwetterwarte mit knapp 5.000 Unterschriften konnte den Rückzug des DWD vom Wendelstein nicht verhindern. Mehr Info

1941 kam zur Wetterstation ein Sonnenobservatorium hinzu. Das Sonnenteleskop unter seiner hölzernen Kuppel dient heute jedoch nur noch zu Demonstrationszwecken, denn durch die Verschmutzung der Erdatmosphäre mussten die Sonnenbeobachtungen in den 80er Jahren eingestellt werden und es fand eine wissenschaftliche Neuorientierung statt. Ab Ende 1989 schauten die Wissenschaftler mit einem hochmodernen 80cm-Spiegelteleskop in die Sterne, welches aber 2012 durch ein 2m-Teleskop ersetzt wurde. Weiterführende Infos auf der Homepage der Universitäts-Sternwarte Wendelstein.

Die weithin sichtbare rot-weiße Antenne des Bayerischen Rundfunks verleiht dem Wendelstein sein unverwechselbares Profil. Seit 1954 versorgt der Sender Wendelstein fast ganz Oberbayern mit den unentbehrlich gewordenen Fernsehbildern und Radiosendungen. 2005 wurde der Sender für den Empfang des digitalen terrestrischen Fernsehens (DVB-T) umgerüstet.

Sternwarte und ehem. Wetterwarte Wendelstein, © Claudia Hinz

Wetterwarte Wendelstein

Bis 2012 wurden am Wendelstein regelmäßig Wetter- und Klimadaten dokumentiert

Wendelsteingipfel mit Observatorium (Luftaufnahme), © Claudia Hinz

Sternwarte

Nicht umsonst wird der Wendelstein auch "Haltestelle zum Bayernhimmel" genannt. Mit einem 2m-Teleskop erforschen und beobachten Astronomen vom Gipfel aus das Weltall

Blick vom Panoramaweg auf den markanten Sendemast des Bayerischen Rundfunks, © Claudia Hinz

BR Sender

Der rot-weiße Sendemast des Bayerischen Rundfunks prägt den Wendelsteingipfel. Lesen Sie hier wo sich die eigentliche Technik befindet