Wanderfamilie studiert Wendelstein Top 10 Prospekt, © Chiemgau Tourismus e.V., Thomas Kujat
Wanderer kurz vor Ankunft am Bergbahnhof der Wendelstein-Zahnradbahn, © Thomas Kujat, Chiemgau Tourismus e.V.
Blick von der Aussichtsplattform Gacher Blick zur Wendelsteinkirche und Richtung Osten, © Thomas Kujat

Wendelstein-Streifzüge

Hier investiert Europa

Geologie, Wasser, Sage und Almwirtschaft, Kunst und Meditation – das sind die Schwerpunkte, aus denen unter Einbeziehung von Bevölkerung, Fachleuten und Touristikern ein landkreisübergreifendes Themenwegekonzept am Wendelstein umgesetzt wurde. Unterstützung bekamen die Projektträger dabei von den beiden LAGen Mangfalltal-Inntal und Kreisentwicklung Miesbacher Land sowie dem Amt für Landwirtschaft und Forsten Rosenheim in Form einer LEADER-Förderung in Höhe von knapp 140.000 €. 

Die "Wendelstein-Streifzüge"

Brannenburg – Künstlerweg

In Brannenburg lag durch die örtlich ansässige Künstlerkolonie das Thema Kunst auf der Hand. Ausgehend vom Talbahnhof der Zahnradbahn begegnen den Wanderern unterwegs 13 unterschiedliche Exponate. Nur als Beispiele seien der komplett aus Holz konstruierte Aussichtspunkt „Flügelschlag“ an der Mitteralm genannt oder die „Dolina“ an der Reindleralm, die – so hatte es sich Bergbahnchef Vogt gewünscht – von der Zahnradbahn aus sichtbar ist und Wanderern gleichzeitig als Rast- und Sitzgelegenheit dient. 

Bad Feilnbach - Jenbachweg

„In Bad Feilnbach bot sich durch den Verlauf des Jenbachs entlang des Wanderwegs zum Wendelstein das Thema Wasser an“, erklärt Ute Preibisch, die örtliche Touristinfoleiterin. Bei einer Mitmachstation kann man beispielsweise selbst ausprobieren, wie die Trennung von Stein, Holz und Wasser an einer sog. Geschiebesortieranlage funktioniert. Jenbach-Nixe Jeni stellt auf insgesamt zehn Stationen kindgerechte Aufgaben und man erfährt Wissenwertes u.a. zur Erosionskraft des Wassers, zum Ursprung und zu den Lebewesen im Jenbach.

Bayrischzell - Wendelstein-Männlein Gipfelsteig

Die Gemeinde Bayrischzell wählte in Anlehnung an die gleichnamige Sage den so genannten Wendelstein-Männlein-Weg, und fokussiert sich dabei vor allem auf Familien mit Kindern. Ihnen sollen spielerisch Natur und Almwirtschaft nahegebracht werden, u.a. mit einem Melk-Dummy, wobei auch der ernste Hinweis "Die Alm ist kein Streichelzoo" nicht fehlt. Selbst der Humor kommt nicht zu kurz, und so schauen die Wanderer unterwegs zum Wendelstein auch mal „mit dem Ofenrohr ins Gebirge“. 

Fischbachau - Meditationsbergweg

In Fischbachau schuf man mit dem Meditationsbergweg eine tiefsinnige Verbindung zwischen der Wallfahrtskirche Birkenstein und dem Wendelsteinkircherl. Der Weg soll die Wanderer nicht nur zum Gipfel führen, sondern auch dabei helfen, dem inneren Frieden ein Stück näher zu kommen. Unterwegs werden Fragen gestellt, die im Alltag oft zu kurz kommen. Wer mag, nimmt zwischendurch Platz auf kunstvoll gestalteten Baumstammstühlen oder trägt seine eigene Botschaft oder Erkenntnis im "Danke-Buch" nahe des Wendelsteinkircherls ein.

Wendelstein - Geologieweg

Wissenswertes zu den geologischen Besonderheiten des Berges erfahren Wanderer auch weiterhin entlang des beliebten Gipfel- und Panoramawegs im oberen Gipfelbereich des Wendelsteins. Ein modernes "Viscope" veranschaulicht beispielsweise Lage und Ausdehnung des Rosenheimer Sees in der Eiszeit. Das bisher recht versteckte „Wetterloch“ am Panoramaweg wird durch eine Stahltreppe begehbar gemacht. Zu jeder der insgesamt acht Stationen am Geologieweg gibt es darüber hinaus leicht verdauliche Erläuterungstafeln inklusive pädagogisch wertvoller Quizfrage.

Landkreisübergreifende Zusammarbeit bringt 60 Prozent Förderung

Die Vorsitzenden der beiden Lokalen Aktionsgruppen (LAG) Mangfalltal-Inntal und Kreisentwicklung Miesbacher Land Anton Wallner (Mangfalltal-Inntal) und Michael Pelzer (Kreisentwicklung Miesbacher Land) sind überwältigt von den über 70 Menschen aus beiden Regionen, die sich bei der Entwicklung der Themenwege engagiert haben: „Die neuen Wege bringen beide Regionen voran – durch die Unterstützung so vieler Helfer und Ideengeber werden die Themenwege zu unseren Wegen auf unseren Hausberg und fördern damit die Identifikation der Menschen mit der Region“ so die Vorsitzenden.

Wallner und Pelzer freuen sich über die Möglichkeiten, mit den Nachbarn LEADERProjekte Hand in Hand und gemeinsam angehen zu können: Zum einen sei der Wendelstein von beiden Regionen umgeben und das Projekt mache nur miteinander Sinn, zum anderen gebe es mit einem Kooperationsprojekt statt der sonst üblichen 50% Förderung sogar noch 10% oben drauf. „Über den Tellerrand hinaus schauen – das bietet uns ganz neue Perspektiven. Wir werden sicherlich in weiteren Projekten wieder zusammenarbeiten“ so die beiden Vorsitzenden abschließend.

Die beiden LEADER-Aktionsgruppen (LAG) Mangfalltal-Inntal und Kreisentwicklung Miesbacher Land arbeiteten für dieses Projekt wiederum in einer Kooperation zusammen und unterstützten und berieten gemeinsam mit dem Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (AELF) in Rosenheim die Wendelsteinbahn und die beteiligten Gemeinden in den Belangen der Projektentwicklung und der Förderung.

Wenn Sie mehr erfahren oder aktiv mitwirken wollen, besuchen Sie die Webseiten www.lagmangfalltal-inntal.de, www.leader-mb.de und www.aelf-ro.bayern.de

Kontakt: LAG Mangfalltal-Inntal | Wilhelm-Leibl-Platz 3 | D-83043 Bad Aibling | Tel. +49

(0)8061 / 908071 | Fax +49 (0)8061 / 9080871 | info@lag-mangfalltal-inntal.de